Das Grundstück nachträglich mit intelligenten Überwachungs-Anlagen ausstatten? Gewöhnliche Haushaltsgeräte wie Heizung oder Spülmaschine in smarte Helfer verwandeln? Oder gleich ganze Systeme austauschen? Das Smart Home bietet viel Spielraum für Erweiterungen und Änderungen. Manche davon kannst du schnell und einfach umsetzen. Für andere muss der Vermieter zustimmen und die Durchführung sollte durch einen Profi erfolgen. Welche Möglichkeiten und Herausforderungen gelten wobei? Wir beantworten dir die wichtigsten Fragen zum Thema Nachrüsten des vernetzten Zuhauses.
Hausbesitzern und Hausbauern stehen beim intelligenten Ausbau ihrer vier Wände alle Türen offen. Als Bauherr solltest du dir allerdings von vornherein Gedanken darüber machen, welche Smart-Home-Systeme im Neubau installiert und gegebenenfalls später nachgerüstet werden sollen. Fest eingebaute, kabelgebundene Netzwerke sind nachher nur mit großem Aufwand wieder austauschbar. Deshalb setzen viele Hersteller auf funkbasierte Technologien. Drahtlos arbeitende Sensoren, Thermostate, Überwachungskameras & Co. können jederzeit ins bestehende Smart Home integriert und auch mit kabelgebundenen Systemen verknüpft werden.
Wohnungsmieter haben häufig keine andere Wahl, als sich auf einfach einrichtbare Funklösungen zu beschränken. Nach Mietrecht sind ohne ausdrückliche Erlaubnis nur solche Einbauten zulässig, die nicht in die Bausubstanz eingreifen. Folglich bedarf zum Beispiel das Anbringen eines Unterputz-Schalters bereits der Zustimmung des Vermieters. Derartige Baumaßnahmen sollten vorab im Mietvertrag schriftlich geregelt sein, um etwaigen Rückbaukosten aus dem Weg zu gehen.
Prinzipiell kann auch in jedem Altbau ein intelligentes Zuhause entstehen. Ein paar Dinge solltest du dabei jedoch beachten:
Die Vielfalt der Smart-Home-Einrichtungen wächst nahezu unaufhaltsam. Immer mehr Anbieter locken mit jeweils eigenen mehr oder weniger geschlossenen Systemen. In diese lassen sich diverse herstellereigene Komponenten für Licht, Heiztechnik oder Sicherheit einbinden und untereinander vernetzen. Solange alles im selben System bleibt, kannst du beliebig mit passenden Geräten wie Leuchten, Steckern, Rauchmeldern etc. nachrüsten. Schwieriger wird es, wenn ein gewünschtes Produkt nur mit einem anderen System als dem von dir genutzten funktioniert.
Glücklicherweise passt sich der Smart-Home-Markt zunehmend dem Nutzerwunsch nach höchstmöglicher Kompatibilität an. Standardisierte Funk-Protokolle wie Bluetooth, Z-Wave oder EnOcean sind weit verbreitet und machen smarte Geräte verschiedener Hersteller untereinander kommunikationsfähig. Manche Smart-Home-Hubs „verstehen“ gleich mehrere Funk-Sprachen. Daneben gibt es Multi-Gateways, die als Übersetzer zwischen verschiedene Systeme geschaltet werden. Aber Vorsicht: Nicht immer bedeutet das gegenseitige Erkennen zweier Geräte, dass beide auch zusammenarbeiten können. Im Zweifel solltest du vor dem Zukauf einer neuen Smart-Home-Komponente genaue Produktinfos einholen.
Es gibt unzählige Möglichkeiten, dein „normales“ Zuhause in ein Smart Home umzugestalten. Für fernsteuerbare Beleuchtung kannst du normale Glühbirnen einfach durch Smart-Glühlampen ersetzen. Funk-Thermostate bringst du mit wenig Aufwand an deinen Heizkörpern an, sodass du von nun an die Temperatur per App steuerst. Eine weitere Option ist das Nachrüsten des Smart Homes mit Unterputz-Modulen, die eine funkgesteuerte Regulierung der Elektrik ermöglichen. Angeschlossene Gebrauchsgeräte wie Eierkocher oder Mikrowelle machst du auf diese Weise smart, ohne an ihnen auch nur ein Teil auswechseln zu müssen.
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