Beeindruckende 3-D-Action, die dich mitten ins Geschehen versetzt: Wohl in kaum einem anderen Bereich zeigt sich der technische Fortschritt so deutlich wie bei Computerspielen. Doch was ist eigentlich das Besondere an einem Gaming-PC? Worauf solltest du achten, wenn du Gaming-PC-Hardware auswählst? Und ist vielleicht eine Konsole besser? Diesen Fragen gehen wir hier auf den Grund. Außerdem zeigen wir bei unserer Gaming-PC-Beratung, welche Schritte der Selbstbau umfasst.
Ob Textverarbeitung oder Tabellenkalkulation, die üblichen Büroanwendungen meistert heute praktisch jeder PC mit links. Bei Spielen sieht es anders aus:
Detailreiche 3-D-Grafik und realistische physikalische Effekte benötigen viel mehr Rechenpower.
Was ist bei einem Gaming-PC also wichtig? Vor allem diese drei Komponenten:
Das bedeutet übrigens nicht, dass es immer der absolute High-End-PC für mehrere Tausend Euro sein muss.
Mehr zu den Preisen von Gaming-PCs erfährst du weiter unten.
Ansonsten besteht ein Gaming-PC aus den Komponenten, aus denen jeder andere PC besteht – wenn auch teilweise mit höherer Leistung. Neben Grafikkarte, Prozessor und Arbeitsspeicher zählen beispielsweise ein Gehäuse und eine Festplatte zur Gaming-PC-Hardware.
Hier findest du eine vollständige Liste der Gaming-PC-Komponenten. Dort geben wir dir auch Tipps, wie du einen individuellen Gaming-PC als Anfänger zusammenstellst.
Gaming-PCs gibt es in den unterschiedlichsten Preisklassen. Günstige Gaming-PCs für Anfänger beginnen bei ungefähr 500 Euro ohne Monitor. Sie basieren auf einem Intel Core i3/AMD Ryzen 3 oder Intel Core i5/AMD Ryzen 5 als CPU. Damit lassen sich bereits viele aktuelle Spiele zocken. Bei anspruchsvollen 3-D-Games kann es aber sein, dass du die Auflösung reduzieren und verschiedene Details abschalten musst. Das entlastet den Prozessor sowie die Grafikkarte und sorgt für ein flüssiges Gameplay.
Im Bereich von 1.500 Euro bewegen sich typische Mittelklasse-Rechner mit Core i5/Ryzen 5 oder Core i7/Ryzen 7. Obendrein bekommst du für diese Summe noch eine deutlich stärkere Grafikkarte. Flüssiges Spielen von neuen Blockbuster-Games bei hohem Detailreichtum ist damit möglich.
Oberhalb von ungefähr 2.000 bis 2.500 Euro beginnt die High-End-Klasse. Solche Rechner bringen beispielsweise besonders leistungsfähige Grafikkarten mit. Die kraftvolle Gaming-PC-Hardware erlaubt hohe Bildraten bei WQHD- oder sogar 4K-Auflösung.
Nach oben sind den Kosten von Gaming-PCs kaum Grenzen gesetzt: Spitzenmodelle mit den allerneuesten und schnellsten Komponenten erreichen Preise von mehreren Tausend Euro.
Beide Varianten bieten Vorteile. Für eine Konsole spricht die unkomplizierte Handhabung. Wenn du gerne im Wohnzimmer mit der Familie und/oder Freunden zockst, stellt eine Konsole eine tolle Lösung dar. Zudem übertrifft eine Playstation oder Xbox einen Rechner für den gleichen Preis bei der Grafik. Das liegt an der Quersubventionierung der Konsolen durch Spieleverkäufe.
Ein Gaming-PC trumpft mit seiner Vielseitigkeit auf. Außer zum Spielen lässt er sich für den Job, das Studium oder die Bildbearbeitung der Urlaubsfotos nutzen. Und Gamer haben die Option, Spiele per Mods zu verändern und so beispielsweise um neue Level zu erweitern. Das geht bei vielen Konsolenspielen zwar ebenfalls, ist jedoch umständlicher. Zu guter Letzt hast du die Möglichkeit, die Gaming-PC-Hardware nach deinen Wünschen zusammenzustellen – und sogar selbst zusammenzubauen.
Du möchtest einen Gaming-PC selber bauen? Dazu benötigst du erst einmal ausreichend Platz. Idealerweise arbeitest du auf einem größeren Tisch, den du vorher leerräumst. Leg am besten eine Arbeitsmatte, einen Karton oder eine Baumwolltischdecke unter, um Kratzer zu vermeiden.
Bitte verwende keine Kunstfaser-Tischdecke: Diese kann durch ihre statische Aufladung die Komponenten beschädigen.
Um einen Gaming-PC zusammenzubauen, ist nur eine Handvoll an Werkzeugen erforderlich.
Ist die Arbeitsfläche frei und dein Werkzeug liegt bereit? Bevor du den Gaming-PC zusammenbaust, leg das Erdungsarmband an. Das andere Ende klemmst du an ein blankes Heizungsrohr, eine Wasserleitung oder einen Wasserhahn. Dann kann es losgehen.
Die folgende Aufzählung dient dem Überblick über die wichtigsten Punkte. Beachte darüber hinaus die Anleitungen, die den einzelnen Komponenten beiliegen. Falls ein Teil nicht sofort passt: Wende nicht viel Kraft an, sondern überprüfe den richtigen Sitz. Ebenfalls wichtig: Während du den PC montierst, darf das Netzteil keinesfalls in der Steckdose stecken.
1. CPU einsetzen: Klapp den Sicherungsarm des Prozessorsockels auf dem Mainboard hoch. Bei Intel-Sockeln bewegt sich gleichzeitig eine Transportkappe nach oben. Fass die CPU nur an den Kanten an. Berühre weder die Oberseite noch die empfindlichen Kontakte an der Unterseite. Die CPU hat eine markierte Ecke, die mit der Markierung auf dem Mainboard übereinstimmen muss. Setz sie vorsichtig und ohne Kraft in den Sockel. Anschließend arretierst du sie, indem du den Sicherungsarm herunterdrückst. Bei Intel-Sockeln löst sich dadurch die Transportkappe; diese nimmst du ab.
2. 2-SSD installieren (optional): Diese SSDs finden direkt auf dem Mainboard auf einem kleinen horizontalen Steckplatz Platz. Löse die kleine Schraube gegenüber mit einem PH0-Schraubendreher. Manchmal befindet sich diese in einer Tüte in der Verpackung. Setz die M.2-SSD im 35-Grad Winkel in den Steckplatz und drück sie herunter. Am anderen Ende fixierst du sie mit der Schraube.
3. CPU-Kühler montieren: Du kannst einen mit der CPU mitgelieferten Lüfter oder einen separaten Lüfter installieren. Bei manchen CPU-Lüftern ist bereits eine Wärmeleitpaste aufgetragen, bei anderen musst du diesen Schritt erledigen. Folge der Anleitung deines CPU-Kühlers. Für eine alternative Wasserkühlung findest du im Artikel wichtige Tipps.
4. Arbeitsspeicher einsetzen: Löse den Arretier Hebel der RAM-Slots auf dem Mainboard. Die Module setzt du so ein, dass deren Kerbe mit dem Steckplatz übereinstimmt. Drücke sie in die Slots, bis sie einrasten. Idealerweise wird RAM immer paarweise bestückt. Wenn möglich, sollte dabei zwischen jeweils zwei Modulen ein Slot frei bleiben.
5. Netzteil einbauen: Das Netzteil lässt sich mit vier mitgelieferten Schrauben im Gehäuse befestigen. Dabei wird es normalerweise so ausgerichtet, dass es die warme Luft durch eine Öffnung im PC-Gehäuse nach außen bläst. Welches Netzteil du benötigst, verraten wir dir im Artikel zum PC-Netzteil.
6. Mainboard installieren: Falls das Board eine separate I/O-Blende für rückwärtige Anschlüsse hat, setzt du diese zuerst ins Gehäuse. Danach sind Einbau und Anschluss des Mainboards dran.
7. Grafikkarte einsetzen: Beim Einbau der Grafikkarte in einen Gaming-PC ist eine Reihe an Dingen zu beachten. Welche das sind, liest du in unserem separaten Artikel zu Grafikkarten.
8. SSD/HDD einbauen (optional): Falls du keine M.2-SSD, sondern eine herkömmliche SATA-SSD verwendest, findet diese in einem der 2,5-Zoll-Laufwerkschächte Platz. HDDs lassen sich je nach Größe in 2,5-Zoll- oder 3,5-Zoll-Schächten unterbringen. Je nach Gehäuse werden sie festgeschraubt oder mit einem Kunststoffhebel verriegelt. Nach dem Einbau verbindest du die Laufwerke mit den mitgelieferten Kabeln mit dem Mainboard und dem Netzteil.
Fertig – der Gaming-PC ist zusammengebaut. Check am besten noch einmal, ob alle Karten und Stecker richtig sitzen. Danach führst du einen Testlauf durch. Schließ dazu die Tastatur und den Monitor an und schalte den Rechner ein. Idealerweise gehen die Lüfter und LEDs an und auf dem Monitor erscheint eine Meldung, dass kein Bootmedium vorhanden ist. Das ist korrekt – schließlich ist noch kein Betriebssystem installiert.
Falls es beim ersten Mal nicht klappt, schalte den Gaming-PC aus und wieder ein. Ansonsten helfen dir beispielsweise die Piepstöne des BIOS bei der Fehlersuche. Informationen dazu findest du in der Anleitung des Mainboards.
Es ist ratsam, im BIOS des Rechners nachzusehen, ob alle Komponenten richtig erkannt werden. Du erreichst es normalerweise durch mehrmaliges Drücken von Entfernen-F2 während des Startvorgangs.
Läuft der PC und erkennt alle Komponenten korrekt? Dann ist es Zeit, das Betriebssystem zu installieren – beispielsweise Windows 11 Home von einem USB-Stick.
Klar, ohne Tastatur und Maus kommt kein PC aus. Erfahre mehr zu Keyboards und Gaming-Mäusen im Artikel zum PC Zubehör.
Für ein perfektes Spielerlebnis lohnen sich darüber hinaus spezielle Gaming-PC-Controller:
Und wie sieht es mit dem Sound aus? Du hast die Wahl zwischen speziellen Gaming-PC-Lautsprechern oder dem Anschluss an eine (vorhandene) Surround-Anlage. Standard ist der Anschluss per Klinkenstecker oder Cinch-Stecker. Allerdings setzt sich bei Gaming-PC-Lautsprechern Bluetooth mehr und mehr durch. Die drahtlose Koppelung des Gaming-PC-Zubehörs erlaubt eine flexible Platzierung ohne störende Kabel.
Falls du gerne am Abend spielst und Familie und/oder Nachbarn nicht stören möchtest, empfiehlt sich ein Gaming-PC-Headset. Das integrierte Mikrofon ermöglicht dir außerdem, bei Online Multiplayer Games mit anderen Spielern zu kommunizieren. Hier gilt wie bei Lautsprechern: Neben den klassischen Ausführungen mit Kabel gibt es drahtlose Gaming-PC-Headsets. Denk aber daran, dass diese einen Akku besitzen, der regelmäßig geladen werden muss.
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