Besteckarten, Besteckmarken & mehr
Tipps und Wissenswertes rund ums Essbesteck

Messer, Gabel & Co. sind unsere täglichen Begleiter, die wir regelmäßig in der Hand halten. Und doch stellen sich beim Kauf eines neuen Essbestecks häufig Fragen: Welche Besteckarten gibt es? Wie unterscheiden sich Menümesser und Tafelmesser, Teelöffel und Kaffeelöffel? Und welche Besteckhersteller sollte man kennen? Im Folgenden liefern wir dir eine Orientierung durch den Besteck-Dschungel.
Wer hat das Besteck erfunden – und wann?
Das heutige westliche Essbesteck hat verschiedene unbekannte Erfinder. Es entstand nicht auf einmal – die einzelnen, heute bekannten Teile erblickten das Licht der Welt im Laufe der Zeit.
Die älteste Besteckart ist der Löffel. Er war bereits im alten Ägypten, vor rund 7.000 Jahren, bekannt. Auch Messer gibt es schon sehr lange – allerdings nicht speziell für den Einsatz bei Tisch. Solche wurden erst ab etwa 90 v. Chr. im alten Rom verwendet. Die Gabel stammte ebenfalls aus der römischen Antike, sie setzte sich aber nur langsam als wesentlicher Bestandteil eines Essbestecks durch. Das Essen mit Gabel wurde erst ab dem 17. Jahrhundert populär, ausgehend von Italien.
Arten von Essbesteck: Welche Besteckarten gibt es?
Grundsätzlich lassen sich zwei verschiedene Besteckarten unterscheiden: Tafelbestecke und Menübestecke.
Tafelbestecke enthalten größere Messer, Gabeln und Löffel und sind vor allem für besonders festliche oder formelle Anlässe gedacht. Bei Menübestecken sind die Teile kleiner und handlicher – sie stellen die typischen Allround- und Alltagsbestecke dar. Wenn nur von „Besteck“ die Rede ist, handelt es sich in der Regel um ein Menübesteck. Tafelbestecke werden meist ausdrücklich als solche angeboten.
Grundlegende Teile eines Bestecks: Was gehört dazu?
Der Aufbau von Tafel- und Menübestecken ähnelt sich. Zu den grundlegenden Elementen angebotener Besteckgarnituren gehören in der Regel:
- Tafel- oder Menülöffel
- Tafel- oder Menümesser
- Tafel- oder Menügabel
- Kaffeelöffel
- Kuchengabel
Umfangreichere Sets können beispielsweise noch ein Vorlegebesteck und/oder ein Dessertbesteck enthalten.
Neben kompletten Garnituren werden außerdem einzelne Besteckteile und Sets aus gleichen Elementen, etwa Tafelgabeln, offeriert.
Weitere Elemente für Tafel- und Menübestecke
Die großen Hersteller führen im Rahmen ihrer Serien zahlreiche Besteckteile für unterschiedlichste Zwecke. Mit diesen kannst du ein Essbesteck an deine persönlichen Wünsche anpassen. Eine beliebte Ergänzung stellt beispielsweise ein Dessertbesteck dar. Es besteht aus Dessertgabel, Dessertlöffel und gegebenenfalls Dessertmesser speziell für Nachspeisen.
Während das Dessertbesteck allgemein bekannt ist, gibt es auch eher selten anzutreffende Werkzeuge wie den Gourmetlöffel: Dahinter verbirgt sich ein sehr flacher Löffel mit einer kleinen seitlichen Einkerbung. Er dient vor allem dazu, Soßenreste vom Teller zu löffeln. Außerdem wird er manchmal für Desserts verwendet.

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Spezielle Besteckarten: Welches Besteck wofür?
Für manche Gerichte eignet sich normales Essbesteck nicht so gut – oder es ist sogar gänzlich ungeeignet. Deshalb gibt es Reihen von Besteckarten, die auf ganz bestimmte Speisen zugeschnitten sind. Dazu gehören:
- Fischbesteck: Der Unterschied zum normalen Essbesteck liegt vor allem im Fischmesser. Es ist stumpf, da Fisch nicht geschnitten, sondern zerteilt wird. Außerdem ist die Gabel etwas anders designt, um das Fischfleisch einfacher von den Gräten zu lösen.
- Hummerbesteck: Die Hummerschere erlaubt es, die Schalen des Krustentiers zu knacken. Die Hummergabel dient dazu, das Fleisch herauszuziehen.
- Schneckenbesteck: Die Schneckenzange hält das Gehäuse fest, sodass du die Schnecke mit der kleinen Schneckengabel herausziehen kannst.
- Steakbesteck: Es verfügt über eine Gabel mit extraspitzen Zinken und ein sehr scharfes Messer, das mühelos durch das Fleisch gleitet.
Für kleine Kinder sind Kinderbestecke erhältlich. Sie sind genau auf die Bedürfnisse der Kids abgestimmt. Aufgrund ihrer kompakten Größe und eines kindgerechten Designs liegen sie sicher in der Hand.
Beim Servicebesteck, zu dem das Vorlegebesteck und das Tranchierbesteck zählen, handelt es sich nicht um ein Essbesteck: Es dient dazu, Speisen am Tisch auf den Tellern anzurichten. Typische Elemente von Vorlegebestecken sind beispielsweise Vorlegegabel, Vorlegelöffel, Fleischgabel, Schöpfkelle und Soßenlöffel. Ein Tranchierbesteck setzt sich aus einer Tranchiergabel und einem Tranchiermesser zum Zerteilen von Fleischgerichten zusammen.
Besteck-Knigge
Auswahl von Besteck: Worauf sollte ich achten?
Folgende Aspekte sind beim Kauf von Besteck von besonderer Bedeutung:
- Material: Ein gutes Besteck sollte aus hochwertigem Edelstahl bestehen, alternativ kommt Silber infrage. Ein weiteres Merkmal für Qualität stellt eine solide Materialstärke bei den Mundstücken von Gabeln und Löffeln dar.
- Verarbeitung: Das Besteck darf keine scharfen Kanten oder Grate Außerdem sollte die Optik von polierten und mattierten Oberflächen einheitlich sein und keine Ungleichmäßigkeiten zeigen. Zu guter Letzt müssen die Messerklingen sorgfältig geschliffen sein und gut schneiden. Standard bei Besteckmessern ist ein feiner Wellenschliff, weil er sich für unterschiedlichste Lebensmittel eignet.
- Design: Zum einen zählt hier der persönliche Geschmack – aber nicht nur. Gutes Design bedeutet auch, dass das Besteck angenehm in der Hand liegt und sich unkompliziert nutzen lässt. Denn die schönste Optik nützt nichts, wenn du beim Essen einen Krampf in der Hand bekommst.
Achte zudem darauf, dass das Besteck spülmaschinenfest ist, wenn du es in der Maschine reinigen möchtest.
Mit unseren Tipps zur Reinigung beugst du Problemen wie Flecken und Flugrost vor. Außerdem kannst du das Besteck polieren, damit es perfekt glänzt.
Besteckhersteller: Welche Besteckmarke ist die beste?
Die Frage nach dem „besten“ Hersteller ist kaum zu beantworten. Es gibt eine ganze Reihe von Unternehmen, die hochwertige Essbestecke anbieten. Zu den bekanntesten und renommiertesten Besteckmarken gehören:
- WMF: Der Hersteller von hochwertigen Bestecken aus Edelstahl und Silber mit 40 Standorten weltweit wurde 1853 als „Württembergische Metallwarenfabrik“ gegründet.
- Zwilling: Scharfe Messer haben zum exzellenten Ruf des 1731 in Solingen ins Leben gerufenen Unternehmens beigetragen. Heute gehören auch komplette Essbestecke zum Sortiment.
- Villeroy & Boch: Du hättest am liebsten luxuriöses Besteck und Geschirr aus einer Hand? Die im Jahr 1836 in Lothringen gegründete Marke ist für beides berühmt.
Darüber hinaus gibt es weniger geläufige Namen, die ebenfalls solide Bestecke produzieren. Nennenswerte Besteckmarken sind hier beispielsweise BSF, Picard & Wielpütz Solingen sowie Mulex.
Besteck aufbewahren
FAQ: Antworten auf häufige Fragen zu Besteck
Es sind noch Fragen rund um Besteck offen? Hier findest du Antworten.
Was ist der Unterschied zwischen einer Kuchengabel und einer Dessertgabel?
Eine Dessertgabel ist etwas größer als eine Kuchengabel – jedoch kleiner als eine Menügabel.
Teelöffel oder Kaffeelöffel: Gibt es einen Unterschied?
Spezielle Teelöffel sind traditionell etwas kleiner als Kaffeelöffel. Allerdings fällt der Unterschied meist nur beim direkten Vergleich auf. Es spricht deshalb wenig dagegen, statt eines Teelöffels einen Kaffeelöffel für Tee zu verwenden.
Linkshänder-Besteck: Gibt es einen Unterschied zu normalem Besteck?
Spezielle Teelöffel sind traditionell etwas kleiner als Kaffeelöffel. Allerdings fällt der Unterschied meist nur beim direkten Vergleich auf. Es spricht deshalb wenig dagegen, statt eines Teelöffels einen Kaffeelöffel für Tee zu verwenden.
Bei herkömmlichem Besteck befindet sich beim Messer der Wellenschliff auf der rechten Seite der Klinge. Durch diese Machart schneidet das Messer optimal, wenn es mit der rechten Hand gehalten wird. Für Linkshänder ist das oft weniger günstig – in diesem Fall kann ein Linkshänder-Besteck vorteilhaft sein.
Warum darf kein Besteck in die Mikrowelle?
An Metallteilen mit scharfen Kanten und Spitzen wie Gabeln und Messern kann in der Mikrowelle Funkenschlag entstehen. Dadurch droht Brandgefahr. Bei Löffeln besteht dieses Problem normalerweise nicht, wenn die Kanten gut abgerundet sind – eine gewisse Vorsicht ist trotzdem geboten.
Warum schmeckt mein Besteck bitter?
Edelstahl und Silber sind geschmacksneutral. Ein bitterer oder unangenehmer Geschmack kann nur von Rückständen oder Belägen auf der Oberfläche stammen. Spüle das Besteck zuerst mit klarem Wasser ab, um beispielsweise Spülmittelreste zu lösen. Wie du sichtbare Beläge entfernst, liest du hier.
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