Keine Fahrradkette hält ewig, denn sie ist hohen Belastungen ausgesetzt. Sie überträgt die komplette Vortriebskraft von den vorderen Kettenblättern auf die Ritzeln und weitet sich dadurch im Laufe der Zeit. Ab einem gewissen Punkt muss also eine neue Kette her. Das Gleiche gilt, falls das alte Exemplar verrostet ist. Doch welche Ausführung ist die richtige? Und welches Fahrrad-Öl ist für die Kette am besten?
Allein anhand der gefahrenen Kilometer lässt sich das nicht beantworten. Hier spielen viele Faktoren eine Rolle, etwa der Einsatzbereich des Bikes und die Witterung. Bei hochwertigen Fahrrädern lohnt sich der Kauf einer sogenannten Kettenmesslehre oder Verschleißlehre. Mit ihr lässt sich exakt prüfen, ob die Kette schon zu stark geweitet ist.
Für den Hausgebrauch gibt es noch eine andere Methode. Schalte dazu auf das größte Kettenblatt. Kannst du die Kette an der Vorderseite, an der sie voll aufliegt, um drei Millimeter oder mehr abheben? Dann wird es Zeit für einen Austausch. Höchste Zeit ist es, falls die Kette schon rutscht. Solange solltest du jedoch nicht warten, da eine rutschende Kette weitere Teile verschleißt oder beschädigt.
Die Länge der einzelnen Kettenglieder ist genormt und immer gleich. Unterschiede gibt es bei ihrer Breite sowie ihrer Anzahl.
Neben der neuen Fahrradkette benötigst du je nach Ausführung noch einen Kettennieter oder eine Kettenschlossöffnungszange. Ebenfalls hilfreich, aber kein Muss, ist ein Montageständer. Und dann geht es los:
Beim Fahrrad ist das Öl für die Kette nicht nur Garant für einen leichten und leisen Lauf. Es beugt darüber hinaus vorzeitigem Verschleiß vor. Vorausgesetzt, es ist das richtige Schmiermittel. Von Behelfslösungen ist abzuraten: Normale Sprühöle wie WD-40 eignen sich beispielsweise nicht, weil sie zu dünnflüssig sind und die eigentliche Schmierung auflösen. Ebenso wenig kommt Nähmaschinenöl oder gar Pflanzenöl infrage.
Die richtige Wahl ist ein spezielles Kettenöl für Fahrräder, das die richtige Viskosität besitzt und gut haftet. Du erhältst es in Tropfflaschen und als Sprays.
Bei Öl aus der Tropfflasche ist es ratsam, einen winzigen Tropfen auf die Röllchen jedes Kettenglieds zu geben, während du zurückkurbelst. Wenn du danach einige Kilometer fährst, verteilt sich das Schmiermittel optimal. Der Vorteil bei der Tropfflasche: Das Fahrrad-Öl für die Kette gelangt nur dorthin, wo es gebraucht wird – und nicht an die Außenseite. Dadurch verschmutzt sie langsamer.
Ebenso wichtig wie das Ölen ist die regelmäßige Reinigung der Fahrradkette. Durch diese entfernst du Staub und Schmutzpartikel, die ansonsten durch ihre Schleifwirkung den Verschleiß beschleunigen.
Für die schnelle Reinigung gibst du etwas Kettenöl auf einen Lappen und ziehst die Kette durch diesen hindurch. In diesem Fall ist kein erneutes Ölen erforderlich.
Säubere mit den verschiedenen Bürsten die komplette Kette und den Antrieb. Wenn du fertig bist, spüle alle Teile mit klarem Wasser ab und trockne sie mit einem saugfähigen, fusselfreien Tuch. Als letzten Schritt nimmst du noch eine Feinreinigung mit einem mit Öl benetzten Lappen vor.
Die Kette ist jetzt natürlich im doppelten Sinne trocken – und weitgehend frei von Öl. Deshalb ist eine sorgfältige Schmierung, wie oben beschrieben, angesagt.
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