Du holst den edlen Wollpullover oder den teuren Blazer aus dem Schrank – und traust deinen Augen nicht: überall kleine, ausgefranste Löcher! Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es sich dabei um Schäden durch Kleidermotten handelt. Da diese ziemlich kostspielig werden können, lässt du es am besten nicht so weit kommen. Hier liest du, wie du einen Befall von Motten im Kleiderschrank erkennst, ihm vorbeugst und die kleinen Biester bekämpfst.
Die Existenz von Kleidermotten scheint rätselhaft: Warum bringt Mutter Natur ein Lebewesen hervor, dass es speziell auf Kleidungsstücke abgesehen hat? Tatsächlich ist das nicht der Fall. Die „Kleidermotte“ lebt auch in der freien Wildbahn. Dort ernährt sie sich – genauer ihre Larven – von den Fellhaaren von Säugetieren und den Federn von Vögeln. Die Larven benötigen das darin enthaltene Keratin als Nahrung.
Aus diesem Grund sind in erster Linie Kleidungsstücke aus Wolle, Kaschmir und Seide sowie Daunen und Pelze durch Mottenfraß gefährdet. Teile aus Baumwolle, Viskose und Kunstfasern verschmähen die Kleidermotten normalerweise. Mischgewebe, etwa aus Baumwolle mit Kaschmir, knabbern die kleinen Schädlinge jedoch ebenfalls an. Grundsätzlich sind sie in der Lage, enorme Schäden anzurichten und Kleidungsstücke komplett zu zerstören. Bleiben Motten im Kleiderschrank längere Zeit unbemerkt, vernichten sie im schlimmsten Fall größere Teile deiner Garderobe.
Es gibt zwei Wege, auf denen die Motten in den Kleiderschrank kommen: Zum einen nutzen sie gerne Secondhandkleidung als „Transportmittel“. Der andere Weg führt in der warmen Jahreszeit durch das offene Fenster beim nächtlichen Lüften. Denn die Kleidermotte ist erst ab Einbruch der Dämmerung aktiv. Das Licht beim Lüften auszuschalten hilft deshalb auch nicht.
Weil Kleidermotten so lichtscheu sind, siehst du sie normalerweise kaum. Sobald das Licht angeht, verkriechen sie sich in irgendeiner Ecke. Das heißt auch: Die Falter, die um die eingeschaltete Schlafzimmerleuchte schwirren, sind keine Kleidermotten. Also keine Panik!
Es gibt aber eindeutige Zeichen für einen Mottenbefall:
Den wichtigsten Schritt bei Mottenverdacht kennst du bereits: Mit Gespinsten oder Larven besetzte Kleidungsstücke in der Waschmaschine oder Tiefkühltruhe desinfizieren.
Ebenso wichtig ist, die Motten im Kleiderschrank zu bekämpfen. Glücklicherweise geht das auf sichere und zugleich natürliche sowie umweltfreundliche Weise: mit der Hilfe von Schlupfwespen.
Diese winzigen, kaum sichtbaren Insekten haben mit normalen Wespen nichts gemeinsam. Schlupfwespeneier sind in Baumärkten oder online erhältlich. Sie befinden sich auf Kärtchen, die du auf Kleiderbügel hängst oder in den Schrank legst. Sobald die Wespen geschlüpft sind, legen sie ihre Eier auf den Eiern der Motten ab. Und was fressen die Larven der Schlupfwespe am liebsten? Motteneier! Sobald dieser Kreislauf einmal begonnen hat, geht er so lange weiter, bis die Schlupfwespen alle Motteneier vernichtet haben. Danach sterben die Nützlinge ebenfalls.
Damit es nicht (wieder) zu einem Befall mit Motten im Kleiderschrank kommt, geht nichts über sorgfältige Vorbeugung. Folgende Tricks helfen dabei:
Wenn du diese Maßnahmen anwendest, verringerst du die Wahrscheinlichkeit für einen Mottenbefall deutlich.
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