Die Strompreise kennen seit Längerem nur noch eine Richtung: nach oben. Graut dir jedes Mal beim Blick auf die Abrechnung? Zwar können wir nichts gegen die steigenden Preise pro Kilowatt unternehmen. Es gibt jedoch etliche Möglichkeiten, den Verbrauch zu senken. Hier verraten wir dir verschiedene Tipps, wie sich Strom sparen lässt. Außerdem erfährst du Wissenswertes zum Austausch alter Elektrogeräte und mehr.
Wie heißt es so schön: Kleinvieh macht auch Mist. Oft sind es unauffällige Gewohnheiten, die am Ende zu einem deutlichen Mehrverbrauch führen. Das belastet die Haushaltskasse ebenso wie die Umwelt. Denn selbst die Produktion grünen Stroms geht mit einem Verbrauch von Land und Rohstoffen einher. Mit den folgenden Tipps lässt sich der Verbrauch ohne großen Aufwand reduzieren.
Gerade die moderne Elektronik in unserem Zuhause benötigt erstaunlich viel Energie. Desktop-PCs samt Monitor kommen beispielsweise im Durchschnitt auf rund 130 Watt, Notebooks auf 60 Watt und Fernseher auf 100 Watt.
Entsprechend groß ist das Potenzial hier, Strom zu sparen:
Im Wohnzimmer und am Schreibtisch sind schaltbare Steckerleisten eine nützliche Investition. So schaltest du beispielsweise den PC samt Zubehör plus Schreibtischlampe mit einem Klick ein und aus.
In der Küche sind wir von allerlei Elektrogeräten umgeben. Logisch, dass sich hier an diversen Stellen Strom sparen lässt:
Auch bei der Wäsche gibt es Möglichkeiten, den Verbrauch zu verringern:
Du hast einen Durchlauferhitzer für warmes Wasser im Badezimmer? Welche Sparmöglichkeiten es hier gibt, erfährst du in unserem Ratgeber zum Wassersparen.
Die vorhergehenden Anregungen kannst du sofort umsetzen. Manchmal lohnt es sich aber, etwas Geld auszugeben, um langfristig Strom zu sparen. Die drei wirkungsvollsten Maßnahmen stellen wir dir im Folgenden vor.
Verwendest du in deinem Haushalt noch Halogenlampen oder Glühbirnen? Diese verwandeln den größten Teil der Energie in Wärme.
Entsprechend sparsamer sind LEDs: Sie verbrauchen bei gleicher Helligkeit ungefähr 90 Prozent weniger Strom. Eine 60-Watt-Glühbirne lässt sich durch eine LED-Lampe mit etwa 6 Watt ersetzen.
Angenehmer Nebeneffekt:
LEDs ermöglichen ganz neue, moderne Designs bei der Beleuchtung.
Auch mit der Umrüstung von „Energiesparlampen“ auf LEDs lässt sich noch Strom sparen. Erstere tragen ihren Namen nämlich inzwischen zu Unrecht. Sie verbrauchen etwa 50 Prozent mehr Energie als LEDs. Konkret heißt das: Ein 7 Watt starkes LED-Leuchtmittel entspricht ungefähr einer veralteten 11-Watt-Energiesparlampe.
Wichtig: Alte Energiesparlampen dürfen nicht in den Hausmüll, weil sie Quecksilber enthalten. Sammelboxen gibt es beispielsweise in Supermärkten, Elektrogeschäften sowie beim örtlichen Wertstoffhof.
Inwiefern sich durch einen Austausch von Elektrogeräten Kosten senken lassen, ist unterschiedlich. Beim Elektroherd und beim Backofen ist der Effekt eher gering: Hitze zu erzeugen, ist technisch nicht so anspruchsvoll. Entsprechend klein ist der Vorteil durch modernere Technik.
Mit einer Ausnahme: Ein Induktionsherd reduziert den Verbrauch um etwa 20 Prozent. Er erhitzt den Topfboden direkt und nicht erst die Herdplatte
Viel Strom sparen kannst du zu Hause beim Geschirrspüler, bei der Waschmaschine, beim Wäschetrockner sowie bei Kühlgeräten. Bei den beiden Letzteren ist das Sparpotenzial besonders groß. Beim Trockner, weil veraltete Modelle oft extreme Energiefresser sind. Bei Kühl- und Gefrierschränken, weil diese im Dauerbetrieb laufen. Hat dein altes Gerät schon zehn Jahre oder mehr auf dem Buckel? In solchen Fällen ist der Austausch oft sinnvoll.
Nehmen wir eine Kühl-Gefrierkombination als Beispiel: Aktuelle Geräte mit hoher Energieeffizienz brauchen im Schnitt rund 150 kWh pro Jahr. Mehr als ein Jahrzehnt alte Geräte kommen nicht selten auf das Doppelte – also 300 kWh. Das bedeutet eine Ersparnis von 150 kWh oder 63 Euro pro Jahr bei einem Strompreis von 42 Cent/kWh.
Seit 2021 gibt es die Energieeffizienzklassen A+, A++ und A+++ nicht mehr. Die Skala reicht nur noch von A bis G. Damit verbunden sind strenge Anforderungen. Deshalb sind die derzeit sparsamsten Modelle meist in den neuen Klassen B oder C zu finden. Entscheidend ist aber letztlich der konkrete Verbrauch laut EU-Energielabel, um sinnvoll zu vergleichen. Den Verbrauch des alten Geräts ermittelst du am einfachsten mit einem Strommessgerät für die Steckdose.
Ebenfalls ein Mittel, um Strom zu sparen im Haushalt, sind Küchenkleingeräte. Den Wasserkocher haben wir bereits genannt. Aber es gibt noch mehr Möglichkeiten, mit nützlichen Helfern den Verbrauch zu reduzieren:
Kindern kannst du meist gut erklären, wieso das Stromsparen im Alltag notwendig ist.
Dabei ist es sinnvoll, außer auf die Kosten auch auf den Aspekt des Umweltschutzes einzugehen.
Außerdem hilft es, den Verbrauch mit einem Strommessgerät zu veranschaulichen. Auf dieser Basis kannst du konkrete Regeln einführen.
Dazu gehört etwa, immer das Licht auszumachen, wenn jemand den Raum verlässt. Wichtig ist natürlich, dass du mit gutem Beispiel vorangehst.
Doch wie kann man Strom sparen, wenn die Kinder trotzdem alles eingeschaltet lassen? In diesem Fall bietet es sich an, das Ganze spielerisch anzugehen: Wer beispielsweise das Licht oder den Fernseher vergisst, bekommt einen „Minuspunkt“ – auch die Erwachsenen im Haushalt! Am Ende des Monats gewinnt die- oder derjenige mit den wenigsten Minuspunkten. Der Gewinner darf dann zum Beispiel über eine gemeinsame Unternehmung entscheiden. Auf diese Weise sorgst du für Motivation, ohne ständig auf die Einhaltung der Stromsparregeln pochen zu müssen.
© BAUR Versand, 96222 Burgkunstadt