Durch Klimaanlage krank?
Krank durch Klimaanlage – der Fakten-Check

Dem Vorteil angenehm temperierter Räume steht die Befürchtung entgegen, durch die Klimaanlage krank zu werden. Husten, Schnupfen, Kopfschmerzen, Viren und Bakterien führen die Liste der möglichen Auswirkungen an. Da es kaum jemanden gibt, der nicht schon negative Erfahrungen mit einer voll aufgedrehten Klimaanlage gemacht hat, gehen wir der Sache auf den Grund und prüfen, ob und wann die Klimaanlage krank machen kann.
Wird man von der Klimaanlage krank – und wenn ja, warum?
Dass eine Klimaanlage krank machen kann, können vor allem Reisende in südlichen Ländern bestätigen. Wo es sehr heiß ist, läuft die Klimaanlage in Innenräumen auf höchster Stufe. Krank durch die Klimaanlage im Hotel oder Kreuzfahrtschiff kann man schon aufgrund der arktischen Temperaturen werden. Doch was bewirkt, dass Klimaanlagen Husten, Schnupfen oder Schlimmeres auslösen? Warum macht die Klimaanlage krank?

Krank durch große Temperaturunterschiede
Ein Auslöser von Erkrankungen ist zweifellos der Schock beim Übergang von sehr heißen Umgebungen – bei Temperaturen von weit über 30 °C – in ein klimatisiertes Ambiente, in dem nur 18 °C herrschen. Das Eintreten in derart stark klimatisierte Räume, oft in leichter Kleidung und verschwitzt, setzt dem Immunsystem zu. Dem Körper fällt es schwer, diese Umstellung zu bewältigen. Kommt ein intensives Gebläse hinzu, wird die Wirkung verstärkt.
Krank durch Klimaanlage: die Symptome
Zu den häufigsten Anzeichen für eine Erkältung durch Klimaanlagen zählen Husten, Schnupfen, Heiserkeit, tränende und gerötete Augen und Kopfschmerzen. Doch nicht nur Erkältungsviren segeln gern auf dem kühlen Luftstrom – auch Bakterien, die Durchfall und Erbrechen verursachen, suchen auf diesem Weg deine Nähe.
Erkrankungen durch zu stark gekühlte Räume und Luftzug
Nicht nur das Eintreten, auch der längere Aufenthalt in extrem kühler Umgebung belastet die Gesundheit. Da viele Klimaanlagen die Luft zudem entfeuchten, reagieren vor allem die Schleimhäute unmittelbar – sie trocknen aus und werden anfälliger für Bakterien oder Viren. Im öffentlichen Raum genügt dann der flüchtige Kontakt oder der Aufenthalt nah bei einer erkälteten Person, damit „der Funke überspringt“.
Für Asthmatiker und Menschen, die an COPD leiden, sind das Austrocknen und die verminderte Durchblutung der Schleimhäute in den Atemwegen nochmals gefährlicher. Dass mit Klimaanlage zu schlafen krank macht, liegt unter anderem daran, dass der Körper während der Nachtstunden ohnehin herunterkühlt und der Kälte im Raum nicht mehr viel entgegenzusetzen hat. Überdies ist das Austrocknen der Luft, beispielsweise mit einem Luftentfeuchter, im Schlafzimmer gefährlich. Aus demselben Grund sind Heizlüfter im Dauerbetrieb riskant – sowohl technisch als auch für die Gesundheit.
Verbreitung von Keimen und Viren durch Klimaanlagen
Wenn von „krank durch Klimaanlage“ die Rede ist, heißt es oft, die Geräte würden Viren und Bakterien verbreiten. Das ist leider wahr: Setzt sich im Inneren der Klimaanlage Kondenswasser ab, das nicht abfließt, bietet dies Schimmel, Bakterien und anderen Erregern einen Nährboden. Durch den Ventilator der Klimaanlage werden sie dann im Raum verteilt. Bei zentralen Klimaanlagen verbreitet sich so die Erkältung von Klimaanlage zu Klimaanlage. Dabei strömt die kontaminierte Luft durch alle Bereiche des Gebäudes – das erklärt, warum sich im geschlossenen System eines Hotels oder Kreuzfahrtschiffs manche Erkrankungen wie ein Lauffeuer verbreiten.
Warum machen Ventilatoren krank?
Wie gesund sind Ventilatoren? Immerhin kann ihr Luftzug, auf volle Leistung geschaltet, ebenfalls krank machen. Wie bei einer stark eingestellten Klimaanlage ist es oft der Temperaturschock zwischen Außenwärme und jäh gekühltem Schweißfilm oder feuchter Kleidung, den dein Immunsystem nicht verkraftet. Und in einem größeren, stark frequentierten Raum können Ventilatoren keimbelastete Luft natürlich ebenso gut verteilen wie eine Klimaanlage.
Erkältung durch Klimaanlage: Das muss nicht sein!
Dass Klimaanlagen Erkältungen, Husten oder Durchfallerkrankungen verbreiten können, entspricht den Tatsachen – doch es muss nicht sein. Wenn du verstehst, welche Faktoren die wohltuende Wirkung der Kühlung in ein Gesundheitsrisiko umschlagen lassen, kannst du entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen.
Zwar kannst du dich nicht vor einer Erkältung durch Klimaanlagen in öffentlichen Räumen schützen, aber daheim sowie am Arbeitsplatz lässt sich mit wenigen Maßnahmen ein gesundes cooles Ambiente erzeugen.
- Räume auf Temperaturen zwischen 22 und 25 °C klimatisieren – und starke Kälte unter 20 °C meiden.
- Temperaturunterschiede zwischen Innen- und Außenluft möglichst gering halten – Fachleute und Mediziner empfehlen 6 °C.
- Klimageräte regelmäßig reinigen und desinfizieren – durch die Reinigung und Wartung wird Bakterien der Nährboden entzogen, wenn sich kein Kondenswasser ansammelt und das Innere der Geräte sauber ist.
- Den Ventilator der Klimaanlage so einstellen, dass der Luftstrom nicht auf Personen trifft und die kühle Luft effektiv zirkuliert.
Klimaanlagen im öffentlichen Raum: So schützt du dich
Nicht alle Klimageräte, mit denen du es zu tun hast, kannst du selbst beeinflussen. In Einkaufszentren, auf Flug- oder Bahnreisen, in Banken und Behörden musst du dich also effektiv schützen, um nicht durch die Klimaanlage krank zu werden.
- Trage mehrere Lagen dünnerer Kleidungsstücke, die du nach Bedarf an- und ausziehen kannst.
- Schütze dich mit Schals – du kannst sie sogar um den Kopf winden, falls nötig.
- Trinke mehr als gewöhnlich, insbesondere warme Getränke wie Tee, um deinen Schleimhäuten und Atemwegen etwas Gutes zu tun.
Erkältung durch Klimaanlage – was hilft?
Manchmal hilft alle Vorsicht nicht, und es erwischt dich. Dann stellt sich die Frage: Erkältung durch Klimaanlage, was tun? In diesem Fall sind alle Ratschläge zum Umgang mit einer ganz normalen Erkältung berechtigt – also viel Ruhe, viel trinken und gegebenenfalls lindernde Medikamente gegen den kratzenden Hals oder den Schnupfen durch die Klimaanlage einnehmen.
Mit einer Dauer von sieben bis zehn Tagen musst du schon rechnen, und da eine Erkältung durch Klimaanlage ansteckend sein kann, solltest du dich während dieser Zeit ein wenig von anderen Menschen distanzieren.
Luftbefeuchter bei Erkältung
Können Luftbefeuchter die Risiken der Klimatisierung mildern? Da Klimaanlagen unter anderem die Raumluft entfeuchten und die Atemwege dadurch austrocknen, kann ein Luftbefeuchter einer Erkältung durch gezieltes Befeuchten vorbeugen. Bei Husten wirken Luftbefeuchter lindernd: Da sie die Luftfeuchtigkeit erhöhen, wird der Husten gelöst. Die Erleichterung, die die Geräte schaffen, schätzen nicht zuletzt Allergiker, die Luftbefeuchter nutzen. Möchtest du einen Luftbefeuchter bei Allergie oder in klimatisierten Räumen einsetzen, gilt allerdings auch bei diesen Technologien, dass die Wasserbehälter regelmäßig gereinigt und bestenfalls desinfiziert werden sollen.
Wie du siehst, kann eine Klimaanlage bei sachgemäßer Verwendung und schonendem Gebrauch dein Leben sehr viel angenehmer machen – ohne dass du davon krank wirst!