Klimaanlage als Wärmepumpe?
Wie effektiv ist eine Klimaanlage statt Wärmepumpe?

Dass Klimaanlagen und Wärmepumpen dieselbe Technologie nutzen, ist nur wenig bekannt. Tatsächlich lohnt sich der Vergleich Klimaanlage vs. Wärmepumpe. Denn mit entsprechend ausgestatteten Klimageräten kann man heizen und mit einer Wärmepumpe kühlen. Um zu bewerten, welches Konzept für dich infrage kommt, solltest du mehr über Klimaanlage oder Wärmepumpe wissen. Wir erläutern, worum es geht.
Klimaanlage und Wärmepumpe: So funktionieren die Geräte
Klimaanlagen und Wärmepumpen stehen auf den ersten Blick auf entgegengesetzten Positionen. Denn eine Klimaanlage soll warme Luft durch kühle ersetzen – bei der Wärmepumpe ist es genau umgekehrt.
Dazu nutzen beide Klimageräte allerdings dieselben technischen Voraussetzungen – es kommen jeweils thermomechanische Prozesse und chemische Kältemittel zum Einsatz. Für die Funktion einer Klimaanlage ist ein Zusammenspiel aus Pumpen, Ventilen und dem Ventilator erforderlich. Die mechanischen Komponenten sorgen dafür, dass ein Kühlmittel verdichtet und verflüssigt oder entspannt und verdampft wird – in einem anhaltenden Kreislauf. Anders als Luftkühler im Vergleich, die die Raumluft durch Verdunstung befeuchten, entfeuchten Klimaanlagen die Luft durch Kondensation an der Kälteleitung.
Genau so arbeitet eine Wärmepumpe. Sie nutzt Umwelt-Wärme, die der Luft, dem Grundwasser oder Erdreich entzogen und in Heizungen im Haus geleitet wird. Da die Technologie dieselbe ist, lässt sie sich umkehren. Mit dem Klimagerät in Form einer Wärmepumpe lässt sich die Kühlung aktiv und passiv realisieren.
Wie eine Klimaanlage muss man auch den Kreislauf der Wärmepumpe reinigen und sie gelegentlich neu mit Kühlmittel befüllen. Durch eine regelmäßige Wartung beugt man zudem der Bildung von Schimmel im Inneren des Systems vor.
Luftkühler oder Klimagerät?
Luft befeuchten
Luftentfeuchter gegen Schimmel
Die Reinigung der Klimaanlage
Klimaanlage evakuieren
Wohnung entfeuchten
Kühlung mit der Wärmepumpe
Wie eine Wärmepumpe deine Wohnung oder dein Haus kühlt, hängt von der Wärmequelle ab.
- Passive Kühlung ermöglichen Wärmepumpen, die mit Grundwasser oder Erdwärme arbeiten. Sie kühlen Wasser durch Kälte aus dem Erdreich und leiten es dann durch die Heizungsrohre.
- Aktive Kühlung ist nur mit Luft-Luft-Wärmepumpen oder Luft-Wasser-Wärmepumpen möglich, denn die Nutzung der Umgebungsluft haben Luft-Luft-Wärmepumpe und Klimaanlage gemeinsam.
Insbesondere bei der passiven Kühlung dauert es eine Weile, bis sich der Kühleffekt bemerkbar macht. Allerdings ist das Verfahren im Verbrauch relativ kostengünstig, da nur die Wasserpumpe betrieben wird. Die tatsächliche Effizienz aktiver und passiver Kühlung mit der Wärmepumpe ist eher eine Frage der Ausstattung der Räume:
- Wie gut ist Haus oder Wohnung gedämmt?
- Sind die Räume stark sonnenbeschienen?
- Welches Heizsystem wird genutzt?
- Wird manuell gelüftet oder gibt es ein mechanisches Lüftungssystem?
Besonders effektiv ist die Wärmepumpe als Klimaanlage bei der Kühlung in Kombination mit einem Heizsystem, das eine große Fläche abdeckt – also einer Fußbodenheizung oder Deckenheizung. Durch die großflächige und sanfte Verteilung der Thermik ist das Risiko, krank durch Luftzüge zu werden, nicht gegeben.
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Klimaanlage: Stromverbrauch und Kosten
Durch Klimaanlage krank?
Heizen: Wärmepumpe vs. Klimaanlage
Dass sich das häusliche Klima mit der Wärmepumpe abkühlen lässt, ist also möglich – und kann die Kaufentscheidung für ein solches Gerät beeinflussen. Aber wie steht es umgekehrt mit dem Vergleich Wärmepumpe vs. Klimaanlage, wenn es um das Heizen geht?
Klimaanlagen gelten seit Langem als „Stromfresser“ und werden daher vielfach für das Heizen nicht in Betracht gezogen. Moderne, effiziente Split-Klimaanlagen mit Wärmepumpen-Technologie räumen mit diesem Vorurteil auf.
Ihre Heizleistung ist, gemessen am Energiebedarf, sehr hoch und unmittelbar spürbar. Und wie bei der Wärmepumpe ist es eine Frage der Dämmung und der effektiven Anbringung geeigneter Geräte, wie gut sich die Wärme im Raum verteilt und hält.
Klima-Wärmepumpe: Kombi-Lösung für Heizung und Kühlung
Zwischen Klimaanlage und Luft-Luft-Wärmepumpe lässt sich keine scharfe Trennlinie ziehen – der Hauptunterschied besteht in der Größe und der Leistung des Geräts. Es liegt daher nah und ist nicht weiter verwunderlich, dass manche Hersteller bereits Lösungen anbieten, die auf eine Kombination der Kühl- und Heizfunktionen setzen.
Du entscheidest dich dabei für eine Wärmepumpe mit Kühlfunktion – aktiv oder passiv. Umgesetzt wird die Technologie mit einem Split-System, wie du es auch bei Klimaanlagen findest. Die Einheit mit der Wärmepumpe wird außen an der Hauswand montiert oder aufgestellt, während im Inneren des Raums der Ventilator der Wärmepumpe platziert wird.
Moderne Klimatechnik mit Heizfunktion: Diese Vorteile hast du
Eine Luft-Luft-Technologie, deren Wärmepumpe kühlt und heizt, ist kompakt und in den Anschaffungskosten mit einer Klimaanlage vergleichbar. Das macht die Geräte deutlich günstiger als größere Wärmepumpen, die Erd- oder Grundwasserwärme nutzen.
Auch die Installation der Split-Anlagen in der Wohnung oder im Haus ist mit geringen Eingriffen in die Bausubstanz möglich. Insbesondere wenn ein bestehendes Gebäude nicht komplett saniert oder ein Neubau geplant wird, ist der Einbau einer Erdwärmepumpe oder einer zentralen Klimaanlage beim Nachrüsten aufwendig. Ganz zu schweigen davon, dass du auf die qualifizierten Fachkräfte oft Wochen warten musst.
Das Heizen mit einer solchen Klima-Wärmepumpe ist dank des sogenannten energetischen Hebels relativ kosteneffizient. Nutzer berichten allerdings, dass bei Minusgraden eine Öl- oder Gasheizung ergänzend eingesetzt wird.
Welche Lösung für dich in die engere Wahl kommt, entscheidest du auf der Grundlage deiner Ansprüche, der baulichen Gegebenheiten und nicht zuletzt des Budgets. Der Vergleich der Kosten und der Effektivität von Wärmepumpen und Klimaanlagen hilft dir dabei!