Wohnung entfeuchten
Eine Wohnung oder einen Raum entfeuchten – mit und ohne Geräte

Die Luftfeuchtigkeit nehmen wir, im Gegensatz zur Temperatur, weniger bewusst wahr. Sie hat allerdings unmittelbare Auswirkungen auf das Wohlbefinden und manchmal auf die Bausubstanz. Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit solltest du Keller oder Wohnung entfeuchten. Wie du einen Raum entfeuchtest, um die Werte wieder in den normalen Bereich zu bringen, hängt auch davon ab, wie die Luftfeuchtigkeit entsteht. Experten empfehlen, vorbeugend Raumluft zu entfeuchten und bei anhaltenden Problemen den Ursachen auf den Grund zu gehen. Was für dich infrage kommt, schildern wir dir hier ausführlich.
Raumluft entfeuchten: Diese Werte sind optimal
Die Luftfeuchtigkeit ist messbar – angegeben wird sie in der Regel relativ zum Kondenspunkt, in Prozent. Als optimal gilt eine Luftfeuchtigkeit um 50 Prozent. In Wohn- und Arbeitsräumen darf die Luftfeuchte zwischen 40 und 60 Prozent schwanken. In sogenannten Feuchträumen, also in Küche und Bad, kann sie sich zwischen 50 und 70 Prozent bewegen.
Aber woher kommt der Wassergehalt der Luft? Durch unsere Aktivitäten setzen wir selbst Flüssigkeit frei, etwa beim Ausatmen und Schwitzen. Hinzu kommt die Nutzung von Wasser in der Wohnung beim Kochen, Abwaschen, Baden, Duschen und Putzen.
Auch Zimmerpflanzen geben Feuchtigkeit ab, und Wäsche, die in Innenräumen trocknet, lässt die Luftfeuchtigkeit ebenfalls ansteigen. Bei all diesen Faktoren handelt es sich um Einflüsse, die du mitgestalten kannst.
Wohnung entfeuchten ohne Gerät – so klappt es!
Möchtest du genau wissen, ob es in deinen vier Wänden zu feucht ist, solltest du ein kleines Messgerät anschaffen. Eine Wetterstation mit integriertem Feuchtigkeitsmesser oder ein Hygrometer zeigt verlässlich an, wie es um die Luftfeuchtigkeit steht.
Dass es in Bad und Küche nach der Nutzung zu erhöhten Werten kommt, ist normal. Hier misst du vor und nach dem Duschen und Kochen und anschließendem Lüften, um realistische Angaben zu erhalten. Stellt sich heraus, dass es in einzelnen Räumen oder in der gesamten Wohnung zu feucht ist, kannst du zunächst einfache Maßnahmen ergreifen.
- Regelmäßiges Stoßlüften durch das weite Öffnen der Fenster, noch besser das Lüften gegenüberliegender Räume, sorgt nicht nur für wirksamen Luftaustausch, sondern lässt auch Feuchtigkeit abziehen.
- Angemessenes Heizen hilft beim Senken der Luftfeuchtigkeit – denn warme Luft nimmt mehr Wasser auf. Die empfohlene Temperatur liegt bei 20 °C für Wohnräume.
- Beim Kochen mit starker Dampfentwicklung in einer intensiv genutzten Küche ist eine Dunstabzugshaube mit Ableitung der Luft nach außen eine effektive Hilfe, um die Luftfeuchtigkeit zu senken.
- Eine Umstellung der Zimmerpflanzen auf weniger „durstige“ Arten wie Kakteen und Bogenhanf kann ebenso helfen wie das Abschalten von Geräten zum Befeuchten und von Zimmerbrunnen.
- Nasse Wäsche und Handtücher solltest du in gut belüfteten Räumen oder im Außenbereich trocknen.
Oft schaffen kleine Anpassungen der eigenen Gewohnheiten Abhilfe in der Wohnung. Hast du damit allerdings keinen Erfolg, musst du zu wirksamen Entfeuchtern greifen.
Luft befeuchten für besseres Raumklima
Klimaanlage in der Mietwohnung
Wenig genutzte und beheizte Räume entfeuchten
Eine Herausforderung vor allem in der kalten Jahreszeit stellen Räume dar, die wenig genutzt, nicht oder schwach beheizt und selten gelüftet werden. In Abstellräumen, Gästezimmern und Kellern ist höhere Luftfeuchtigkeit deutlich häufiger ein Problem als in Wohnräumen. Bei einer überschaubaren Raumgröße und nur leicht erhöhten Werten kannst du auf passive Entfeuchter zurückgreifen. Das beugt der Entstehung von Schimmel und Wasserflecken vor. Substanzen, die der Luft Wasser entziehen, sind:
- Salz
- Reis
- Katzenstreu
Besonders effektiv ist Kaliumchlorid-Granulat. Es wird in sogenannten Granulat-Entfeuchtern verwendet. Da all diese Lösungen ohne Strom auskommen, kannst du sie langfristig in wenig genutzten Räumen aufstellen und so das Zimmer entfeuchten. Eine Messung mit dem Hygrometer ermittelt, wie erfolgreich du bist.
Wenn es deutlich zu feucht ist: Wohnung entfeuchten mit Geräten
Wo die Luftfeuchtigkeit langfristig über den empfohlenen Werten liegt und die genannten einfachen Maßnahmen keine deutliche Besserung bewirken, ist ein Luftentfeuchter eine sinnvolle Anschaffung. Wird das Problem nicht behandelt, entstehen Flecken und Schimmel – das ist nicht nur unschön, sondern eine Gefahr für die Gesundheit. Wie du deine Wohnung entfeuchten kannst, erklären wir Raum für Raum!
Wohnräume
Im Wohnzimmer oder Kinderzimmer sowie im Schlafzimmer sollte die Luftfeuchtigkeit auf einem empfohlenen Wert gehalten werden. Nicht immer genügt Lüften, denn das Lüften ist ausschließlich dann wirksam, wenn es drinnen wärmer ist als draußen. Lässt du die warme Raumluft immer wieder entweichen, fällt nicht nur der Luftfeuchtigkeitswert, sondern auch dein Kontostand: Du heizt deutlich mehr. Ein Luftentfeuchter mit Netzbetrieb kann in diesem Fall eine Lösung sein und den Wohnraum entfeuchten – die Geräte arbeiten mit Kondensationstechnologie oder Adsorptions-Substanzen. Wie effektiv sie sind und für welche Raumgröße sie sich eignen, entnimmst du den technischen Angaben.
Badezimmer
Reicht im Bad das Lüften nach der Nutzung nicht aus, ist ein zusätzlicher Luftentfeuchter eine Hilfe. Es empfehlen sich Geräte mit Netzbetrieb, die das Badezimmer entfeuchten – denn die zeitweise hohe Luftfeuchtigkeit, insbesondere in einem Familienbad, bewältigen Granulate nicht.
Keller und Garagen
Eine Garage oder ein Keller lässt sich mit einem Luftentfeuchter elektrisch oder mit Granulat trocken halten. Wo Granulat keine Abhilfe schafft, ist ein elektrischer Luftentfeuchter empfohlen. Kellerräume und Garagen entfeuchten Adsorptionstrockner besser als Kondensat-Geräte, da Letztere bei Temperaturen unter 5 °C wenig effektiv arbeiten. Falls du im Keller die Waschmaschine aufgestellt hast, kannst du beim Wäschetrocknen den Luftentfeuchter laufen lassen.
Luftentfeuchter aufstellen und betreiben: So wird's gemacht
Ein Bad entfeuchten oder Kellerräume entfeuchten mit einem leistungsfähigen Gerät? Das funktioniert nur, wenn du weißt, wie du den Entfeuchter einsetzt. Bei der Anschaffung achtest du darauf, für welche Raumgröße der Luftentfeuchter geeignet ist. Du stellst ihn mitten im Raum auf, um die Luft effektiv zirkulieren zu lassen, und lässt ihn dann im Dauerbetrieb laufen – bis du eine Besserung messen kannst.
Auf die Frage „Luftentfeuchter – Fenster auf oder zu?“ ist die Antwort eindeutig: Fenster und Türen sollten geschlossen werden, um das Nachströmen feuchter Außenluft zu verhindern. Nicht verallgemeinern lässt sich bei einem Luftentfeuchter, wie viel Wasser normal ist und beim Betrieb aufgefangen wird. Die Raumgröße und der Grad der Feuchtigkeit haben darauf Einfluss.
Raum oder Wand entfeuchten nach einem Wasserschaden
Luftentfeuchter sind effektive Technologien, die die Luftfeuchtigkeit deutlich senken können. Bei anhaltend hoher Feuchtigkeit in Wohn- oder Kellerräumen ist es jedoch grundsätzlich ratsam, Ursachenforschung zu betreiben. Oft steckt Feuchtigkeit in den Wänden dahinter – bis sie sichtbar wird durch Wasserflecken oder Schimmel, kann bereits beträchtlicher Schaden entstanden sein. Zu den Gründen für feuchte Wände gehören:
- von unten oder von der Seite eindringendes und aufsteigendes Wasser durch unzureichende Isolation und/oder Dämmung
- undichte Wasser- oder Abwasserleitungen
- Schäden am Dach und an der Entwässerung über das Dach
- Risse im Mauerwerk
Bildet sich Feuchtigkeit primär rund um die Fenster, sind diese vermutlich nicht gut isoliert – das sollte ein Fachmann prüfen, denn Fenster entfeuchten kann man nicht wirklich.
Neben diesen oft für längere Zeit nicht diagnostizierten Faktoren gibt es den akuten Wasserschaden durch Rohrbrüche, schadhafte Geräte oder Extremwetter. In allen Fällen ist eine Sanierung notwendig. Dabei kommen leistungsstarke Bautrockner zum Einsatz, die mit starker Durchfeuchtung der Wand fertig werden. Betrieben werden sie ebenso wie kleinere Geräte für den Haushalt – durchgehend und mittig in geschlossenen Räumen aufgestellt.
Luftentfeuchter – wie lange nutzen?
Eine immer wieder gestellte Frage betrifft die Nutzungsdauer und Häufigkeit für Luftentfeuchter. Wie oft benutzen und wie lange laufen lassen, ist eine Frage der Situation. Bei Wasserschäden sollte der Trockner laufen, bis das Mauerwerk gut durchgetrocknet ist. Ein Luftentfeuchter in der Wohnung im Dauerbetrieb ist langfristig nicht wünschenswert.
Die Geräte helfen natürlich, gesundheitliche und bauliche Schäden zu verhindern, doch sie behandeln in der Regel Symptome. Langfristig solltest du den Gründen nachgehen und eventuell notwendige Sanierungsmaßnahmen ausführen oder einfordern!