Wassersäule beim Zelt
Camping bei jedem Wetter: Tipps für die Wahl der Ausrüstung

Ob schönster Sonnenschein, Wind oder Nieselregen – mit dem richtigen Zelt machst du es dir draußen in der Natur gemütlich. Ein wichtiger Punkt beim Kauf ist die Wassersäule. Denn an diesem Wert lässt sich erkennen, wie gut dein Equipment auf nasses Wetter vorbereitet ist. Erfahre hier, welche Wassersäule ein Zelt aufweisen sollte und worin sich die Zeltformen unterscheiden.
Welche Zeltformen gibt es?
Auf der Suche nach einem neuen Zelt stellst du schnell fest: Es gibt verschiedene Arten von Zelten, die sich hinsichtlich der Form und Einsatzmöglichkeiten unterscheiden. Um dir die Auswahl ein wenig zu erleichtern, findest du hier eine Übersicht über die gängigsten Zeltformen und ihren Aufbau:
- Firstzelte sind der Klassiker unter den Zelten. Sie haben eine rechteckige Grundform und ein Satteldach, sodass der Regen optimal ablaufen kann. Ein Vorteil ist, dass sich Firstzelte leicht aufbauen lassen und ein kleines Packmaß mitbringen. Wegen der schrägen Zeltwände fällt allerdings die Raumausbeute weniger gut aus als bei einigen anderen Formen. Obwohl Firstzelte gegenüber modernen Zelten einige Minuspunkte aufweisen, eignen sie sich für kurze Campingausflüge und bei kleinem Budget.
- Kuppelzelte bestehen aus zwei oder drei Gestängen und bilden damit einen stabilen Unterstand. Die Raumausnutzung ist hier ebenfalls nicht ideal. Dafür bieten sie optimalen Schutz vor der Witterung. Kuppelzelte gibt es in verschiedenen Größen für Einzelpersonen, Paare und Familien.
- Tunnelzelte besitzen eine längliche Form und schaffen so genügend Platz. Damit führen die Zelte das Ranking in Bezug auf das Verhältnis von Gewicht und Platz klar an. Die Zelte haben jedoch den Nachteil, dass sie bei Wind weniger geschützt sind.
- Geodätzelte zeichnen sich durch ihre hohe Stabilität aus und halten daher auch an stürmischen Tagen stand. Durch das komplexe Stangensystem bringt das Zelt etwas mehr Gewicht auf die Waage.
Zelt aufbauen
Zelten mit Kindern
Was sagt die Wassersäule beim Zelt aus?
Kurz erklärt: Die Wassersäule gibt an, wie wasserdicht das Zeltmaterial ist. Die meisten Zelte bleiben zwar bei leichtem Nieselregen drinnen trocken – aber für stärkeren oder anhaltenden Regen braucht es in jedem Fall ein Zelt mit hoher Wassersäule. Sonst kann dein Campingausflug buchstäblich schnell ins Wasser fallen. Die Wassersäule beschreibt hierbei konkret, wie viel Wasserdruck das Material aushält. Dabei gelten folgende Empfehlungen:
- Ab 1.500 mm Wassersäule ist ein Zelt wasserdicht.
- Ab 3.000 mm Wassersäule eignet sich ein Zelt für längere Regenschauer.
- Ab 5.000 mm Wassersäule kommt das Zelt für extreme Witterungsbedingungen infrage.
Der Zeltboden sollte idealerweise eine höhere Wassersäule aufweisen. Denn wo dein Körpergewicht auf dem Zeltboden lastet, herrscht auch ein stärkerer Druck.
Zelte imprägnieren: Tipps und Methoden
Die wasserdichte Beschichtung nutzt sich selbst bei hochwertigen Zelten mit der Zeit ab. Deshalb ist es sinnvoll, das Material regelmäßig zu imprägnieren und dadurch den Wetterschutz zu erhalten. Wie du dabei am besten vorgehst und welche Utensilien du benötigst, verrät dir diese Anleitung:
- Gründliche Reinigung: Die Oberflächen sollten sauber und trocken sein, bevor du die neue Imprägnierung aufträgst. Reinige das Zelt also im ersten Schritt mit warmem Wasser und einem milden Reinigungsmittel. Nimm dir einen weichen Lappen zur Hand, um Schmutz und Staub zu entfernen.
- Zelt imprägnieren: Verwende ein spezielles Imprägniermittel, das für das jeweilige Material geeignet ist. Ein Imprägnierspray bietet eine einfache Handhabung, da du es direkt aufsprühen kannst. Achte darauf, dass du die Imprägnierung gleichmäßig und überall aufträgst.
- Nähte mit Nahtversiegler schützen: Ein Nahtversiegler sorgt dafür, dass keine Nässe durch die Zeltnähte eindringen kann. Mit einem Nahtdichter lassen sich außerdem kleinere Löcher im Zelt verschließen.
- Trocknen lassen: Bevor du das Zelt wieder einpackst, warte die empfohlene Trocknungszeit ab.
Kaufberatung fürs Zelt: Welche Zelte sind wirklich wasserdicht?
Eine möglichst hohe Wassersäule ist bei Zelten vorteilhaft – denn dadurch sind sie besser vor Regen von oben und vor Bodennässe von unten geschützt. Die Wassersäule beim Zelt ist allerdings nicht der einzige Faktor, der die Wasserdichtigkeit beeinflusst. Du solltest ebenso darauf achten, dass die Nähte und Reißverschlüsse dicht sind. Hier haben Zelte mitunter erhebliche Schwachstellen. Bei Dauerregen oder starken Regenfällen bietet es sich an, zusätzlich ein Tarp und eine Bodenplane zu verwenden. Die wasserdichten Zeltplanen sorgen dafür, dass deine Ausrüstung rund ums Jahr trocken bleibt.
Wähle zudem beim Zelten immer einen Standort aus, an dem das Regenwasser optimal abfließen kann. Wenn dein Zelt in einer Pfütze steht, dringt das Wasser früher oder später selbst durch ein gut imprägniertes Material. Gerade bei Festivals mit viel Fußverkehr kann sich der Campingplatz infolge anhaltender Niederschläge in eine Schlammlandschaft verwandeln.